Was geschieht mit einer Kirche, die keine mehr ist?
In den letzten Jahren ist die Zahl der Kirchenmitglieder und der Gottesdienstbesucher in fast allen deutschen Kirchengemeinden maßgeblich gesunken. Alternative Gottesdienstformen treten vielfach an diese Stelle und schließen zunehmend diese Bedarfs- und Angebotslücke. Neue und von den Gemeindemitgliedern gewünschte alternative Angebote und Arbeitsformen der pastoralen Dienste der Gemeinden sind neu entstanden, so auch bei uns. In unserer Gemeinde reagierte hierauf der Kirchenvorstand mit einem intensiven, fachlich gesteuerten internem wie auch externem Prüfungs- und Abstimmungsprozess zur Weiterführung des Kirchgebäudes Holzhausen. In den vergangenen Monaten führten wir hierzu vielfältige Gespräche, zum Teil in einer direkten Kommunikation der aktuellen Situation des Kirchgebäudes mit unseren Gemeindemitgliedern, in einer öffentlichen Gesprächsrunde in der Kirche in Holzhausen, sowie mit Fachgremien und weiteren Beteiligten. Im Ergebnis besteht für das Kirchgebäude ein hoher finanzieller Bedarf zur Instandhaltung und Modernisierung des vorhandenen Gebäudes. Auf dieser Basis und einer sehr geringen Nutzung des Kirchgebäudes durch Gottesdienstbesucher kann dieser finanzielle Bedarf nicht gerechtfertigt werden. Die hier benötigten finanziellen Mittel werden dagegen dringender in der inhaltlichen Gemeindearbeit, z. B. angesichts größer werdender sozialen Notlagen in der Gemeindestruktur benötigt. Der Kirchenvorstand Horn hat deshalb als Antwort auf diese Gegebenheiten beschlossen, das Kirchgebäude in Holzhausen schweren Herzens zu entwidmen und wenn möglich, mit dem Ziel einer gemeindenahen Nutzung zu veräußern. Dies hat unter Einhaltung aller rechtlichen und nutzungsspezifischen Bedingungen zu erfolgen. Hieran wird durch den Kirchenvorstand aktuell durch Abstimmung mit den Entscheidern aus Rat und Verwaltung auf diversen unterschiedlichen Ebenen gearbeitet. Aktuell kristallisiert sich heraus, dass eine gemeinnützige Nutzung des bisherigen Kirchgebäudes ideal wäre. Der Bauausschuss sucht deshalb z. B. das Gespräch mit Politikern der Stadt, weiteren Beteiligten oder Verbänden, um Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung zu besprechen. So befindet sich die Kirchengemeinde in einem offenen Prozess, das Gebäude zukünftig im Interesse einer sinnvollen Nutzung zu veräußern. Sollten Sie hierzu Anregungen geben können, wären wir Ihnen sehr dankbar. Udo Ellermeier Mitglied im Bauauschuss des Kirchenvorstands