Oder wie sich eine Kirche in Hogwarts verwandelte
BILDERGALERIE
Wer am Abend des 10. November in die ev. Kirche zu Bad Meinberg ging, sah einen verwandelten Kirchenraum: Bunte Lichter erhellten das markante Gewölbe. Banner und Wappen waren zu sehen. Von der Kanzel grüßte eine Schneeeule. Auf dem Tisch lag ein offenes Buch, das von selber leuchtete. Die Gemeinde hatte erstmals zum Harry-Potter-Gottesdienst geladen. Genauer gesagt, waren es Jugendliche der gemeinsamen Konfirmandengruppe Bad Meinberg und Leopoldstal. Im Konfi-Unterricht bei Pfarrer Dr. Gregor Bloch haben sie diesen Gottesdienst als Projekt gewählt und vorbereitet. Sämtliche Texte und Beiträge kamen von ihnen ebenso wie die Liedauswahl und die Raumgestaltung. Das Ergebnis ihrer Anstrengungen war ein Gottesdienst der besonderen Art, den sich auch die ca. 250 Teilnehmenden nicht entgehen lassen wollte. Der aufwändig gestaltete Kirchraum erinnerte an Hogwarts. Ein „sprechender Hut“ am Eingang loste den Teilnehmenden den nach den vier Häusern von Hogwarts benannten Bereich der Kirche zu, in dem sie sitzen sollten. Dann begann der Gottesdienst mit der berühmten Musik der Harry-Potter-Filmen von der Orgel, mit der Stefan Hecker immer wieder durch den Gottesdienst führte. Einzelne Stücke wurden auch von den Konfirmanden Lucie Kirschning, Karla Westphal und Tilda Wilke mitgestaltet. Als Lieder wurden darüber hinaus moderne christliche Lieder gesungen, die von Mitgliedern der aLIVE-Band begleitet wurde. Inhaltlich fokussierten die Jugendlichen sich auf das Thema Freundschaft - ein zentrales Motiv der Harry-Potter-Bücher. Die Konfirmanden verbanden das Thema mit eigenen Perspektiven auf Freundschaft und mit einem Bezug auf die Bibel: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“, so sagt Jesus es im Johannesevangelium. Er bezieht sich damit auf seinen eigenen Tod, den er für die Menschen, die er als seine Freunde bezeichnet, erleidet. Dieses Motiv findet sich in anderer Gestalt auch bei Harry Potter wieder, der selbst bereit ist, sein Leben für seine Freunde zu opfern. Im Vergleich stellten die Jugendlichen aber auch den Unterschied heraus: Harry Potter ist eine fiktive Figur. Jesus Christus aber ist für Menschen im Glauben real und auch heute noch ein lebenslanger Freund, für jede*n, die*der dies möchte. Am Schluss des Gottesdienstes wurden die Jugendlichen mit viel Applaus gewürdigt. Am Ausgang bekamen alle Teilnehmenden dann noch etwas Harry-Potter-Weingummie mit nach Hause. Nach dieser gelungenen Premiere haben die Jugendlichen entschieden, weiter solche modernen Jugendgottesdienste machen zu wollen. Und so findet am 26. Januar 2025 um 17 Uhr in Leopoldstal ein Disney-Gottesdienst statt. Dazu bereits jetzt herzliche Einladung!
Dr. Gregor Bloch
November 2024