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Ostermeditation

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„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“

Dieser Satz stammt von Dietrich Bonhoeffer.Ostern ist mehr als ein buntes Fest im Frühling, mehr als der Festtagsbraten  und die Familienfeier und viel mehr als Osterhasen oder Eier suchen.
Ostern ist das Fest der Auferstehung. Karfreitag und Ostern, das sind die Dreh- und Angelpunkte unseres Glaubens. Es ist nicht ein Fest neben anderen, nicht eine Wahrheit neben anderen, sondern daran hängt alles. Es geht um Leben und Tod könnte man sagen.  
Woran glauben wir wirklich? Was gibt uns Hoffnung? Worauf vertrauen wir, was bleibt, wenn augenscheinlich nichts mehr bleibt? Ist Tod und Verzweiflung das Letzte, was wir zu erwarten haben? Siegt am Ende die Krankheit und das Alter, bleibt das Nichts, ist alles nichtig und umsonst?
Die Jünger Jesu jedenfalls waren zunächst verzweifelt: für sie war am Karfreitag alle Hoffnung, aller Glaube zusammen gebrochen. Als ihnen die Frauen, die vom leeren Grab kommen, begegnen, waren sie schon wieder auf dem Weg in ihr altes Leben. Sie erwarteten nichts mehr. Nichts von Gott und nicht von dem „augenscheinlich“ gekreuzigten Jesus. Sie taten sich schwer, zu glauben.
Wie oft musste er ihnen selber begegnen, sie mussten ihn sehen, hören, anfassen, mit im das Brot brechen – und dann konnten sie es begreifen. Langsam, aber begeistert.
Er ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden! Und die Verzweiflung war verschwunden. Ein neues Leben begann. Und davon mussten sie allen Menschen erzählen. Und damit rissen sie viele begeisternd mit sich. Sie erzählten, sie sangen, sie teilten das Brot, sie teilten das Wort, sie teilten sich mit und teilten Freude und Leid.
Und seitdem haben wir Ostern immer schon hinter uns – und immer noch vor uns:
Ostern ist für uns geschehen. Nichts ist umsonst und nichts bleibt nichtig: Wir kommen vom Licht des Lebens und leben auf das Licht des Leben zu. Dazwischen liegt alles, was in einem menschlichen Leben passieren kann: Geburt und Tod, Glück und Unglück, Licht und Schatten, Freude und Trauer.
Ostern aber taucht das Dunkle ins Licht. Ostern bringt vom Tod ins Leben. Wir müssen nicht in der Trauer und der Verzweiflung bleiben. Ostern ist für uns geschehen und Ostern erwartet uns: Wir leben und sterben im Licht der Auferstehung.
„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“, sagte Dietrich Bonhoeffer.
Ostern bringt Licht und Leben auch in die verzweifeltsten Situationen. Bis dahin, dass Dietrich Bonhoeffer am Ende seines Lebens auf dem Weg zur Hinrichtung sagen konnte: „Das ist das Ende - für mich der Beginn des Lebens.“
Mit dieser lebendigen Hoffnung wünschen wir Ihnen auch im Namen von Pastorin Opitz-Hollburg „lebendige“, gesegnete Ostertage.

Ihre Heike Stijohann
(Ostern 2012)