Hauptmenü

Offenbarung 3, 20

 

mspruch0210.jpg  

Jesus Christus spricht: Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.
Offenbarung 3,20
Monatsspruch Oktober 2002


Es war einmal ..., als Herr Konrad an der Oberen Straße erfuhr, dass Gott zu ihm kommen will. „Zu mir?“ rief er. „In mein Haus?“ Er rannte durch alle Zimmer, lief die Treppen auf und ab, kletterte in den Dachboden hinauf, ging in den Keller hinunter. Er sah sein Haus mit anderen Augen. „Unmöglich!“ brach es aus ihm heraus. „In diesem Dreckstall kann ich keinen Besuch empfangen. Alles ist schmutzig. Alles ist voll Gerümpel. Kein Platz zum Ausruhen. Keine Luft zum Atmen.“
Er riss Fenster und Türen auf. „Liebe Leute!“ rief er. „Helft mir aufräumen - irgendjemand soll kommen! Aber schnell!“ Er begann, sein Haus zu putzen. Durch dicke Staubwolken sah er, dass einer zu Hilfe gekommen war. Sie schleppten das Gerümpel vor das Haus, stellten einen Teil für die Abfuhr bereit und verbrannten, was brennbar war. Sie putzten Treppen und Böden. Sie brauchten viel Wasser mit Brennspiritus, um die Fenster zu putzen. Und immer noch klebte der Dreck an allen Ecken und Enden. „Das schaffen wir nie!“ schnaufte Herr Konrad. „Das schaffen wir!“ sagte der andere. Sie schufteten den ganzen Tag.
Als es Abend geworden war, gingen sie in die Küche und deckten den Tisch. „So“, sagte Herr Konrad, „jetzt kann er kommen, mein Besuch. Jetzt kann Gott kommen. Wo er nur bleibt?“ „Aber ich bin ja längst da!“ sagte der andere und setzte sich an den Tisch. „Komm und iss mit mir!“
Wenn wir hören würden, Gott kommt, hätten wir aufgeräumt? Muss man sich nicht ausreichend vorbereiten, wenn man so wichtigen Besuch erwartet? Weihnachten versuchen wir es ja ziemlich gründlich: da wird die ganze Adventszeit geputzt und vorbereitet, damit das Christkind endlich kommen kann. Damit endlich Freude einzieht und alles schön beim Essen feiern kann.
Und dann – dann wird es eine Zeit voll Hektik und Stress. Und am Ende ist vielleicht äußerlich alles vorbereitet, aber innerlich sind wir fix und fertig – und alles andere, als aufgeräumt. Sondern eher gereizt und voller Aggression. Und das Christkind – wer denkt eigentlich noch daran, dass die ganzen Vorbereitungen dem Tag gelten, an dem wir Jesu Geburt feiern? An dem er an unsere Tür klopft?
Jesus klopft. Ich stehe da, sagt er. Ich stehe vor der Tür, so wie Du bist. Und klopfe an. Ich stürme Dich und Deine Welt nicht mit Gewalt – aber ich bin da.
Und wenn Du mir aufmachst, dann wird sich Freude ausbreiten. Denn Jesus kommt sozusagen, um mit uns gemeinsam „klar Schiff“ zu machen. Unaufdringlich, aber doch gründlich wird er uns helfen, unser Leben aufzuräumen, alte Schuld zu beseitigen.
Und dann, am Ende wird die Freude groß sein. Über die Helligkeit und das Licht, die in unser Leben einziehen werden, und über die Gemeinschaft, die wir dabei erfahren.
Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.

Heike Benner