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Matthäus 8, 3

Liebe Leserin, lieber Leser,
wochenlang ist Frau Capelle mit ihrem Fotoapparat durch unsere Gemeinde gezogen, hat Gruppen und Mitarbeitende und Veranstaltungen besucht – und hat Hände fotografiert.
Kleine Kinderhände und Hände, die die Spuren eines langen Lebens tragen. Hände, die die Noten halten beim Singen und Hände, die das Kaffeegeschirr spülen. Hände auf den Tasten des Klaviers oder an den Ventilen der Trompete. Hände, die ein Buch halten beim Vorlesen oder Hände, die ein Werkzeug in der Hand haben. Hände, die still gefaltet sind und Hände in Bewegung.
Einige dieser vielen Fotos können wir auf bearbeiteten Leinwänden wieder entdecken, die seit einigen Wochen in unserem Gemeindesaal in Horn hängen. Im Gottesdienst am 14. Februar werden wir unter dem Motto „Hand in Hand“ etwas aus der Entstehungsgeschichte von den Künstlerinnen und Künstlern hören.
Hand in Hand - nur so funktioniert Gemeinde. Nur so funktioniert Zusammenleben.
In der Bibel wird im Bild auch von der Hand Gottes gesprochen.
Wir Menschen tragen Gottes Handschrift als seine Geschöpfe. Das Bild, das im zweiten Schöpfungsbericht der Bibel aufleuchtet, ist die Vorstellung Gottes als eines künstlerischen Handwerkers, der mit seinen Händen Menschen macht.
Mit der Macht der Hände Gottes wirkt Jesus von Nazareth. Er arbeitet daran, die neue Welt Gottes bei den Menschen Wirklichkeit werden zu lassen. „Jesus streckte die Hand aus und rührte ihn an“, so wird von der Begegnung Jesu mit einem Unberührbaren, einem Aussätzigen, gesprochen. (Matthäus 8,3). Jesu Hände berühren und heilen und segnen – das schafft nicht nur Nähe, sondern auch neues Leben.
Aber Hände können auch anders – können zerstören, schlagen, anderen wehtun. Das hören oder sehen wir jeden Tag in den Nachrichten. Jesus erlebt das am eigenen Leib. Er begibt sich in die Hände von Menschen, bis hin zu Folter und Tod. Er erlebt und begreift, was Menschen anderen Menschen antun können. In der Passionszeit, die in diesem Monat beginnt, erinnern wir uns in besonderer Weise daran.
Und: Jesus erlebt die göttliche Macht, die stärker ist als diese Todesmächte. Das feiern wir an Ostern. Er erlebt, dass Gottes Hand ihn aus dem Tod aufrichtet – so wie er selbst Menschen mit seiner Hand ergreift und zum Leben aufrichtet.
Hand in Hand – diese lebensschaffende Kraft Gottes dürfen wir mit unseren Händen weitergeben.
So wie es auf einer der Leinwände, die unsere Gemeindepartnerschaft mit Brasilien zum Thema hat, zu lesen ist:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Pastorin Stork
Februar 2016