Liebe Leserin, lieber Leser!
Im letzten Jahr habe ich die „Perlen des Glaubens“ kennengelernt. Die Idee dazu hatte ein evangelisch-lutherischer Bischof aus Schweden.
Martin Lönnebo wollte eigentlich einen Katechismus schreiben, ein Buch, in dem das Wesentliche des christlichen Glaubens zusammengefasst wird. 1995 musste er wegen eines Sturms mehrere Tage auf einer kleinen griechischen Insel verbringen. Als er die griechischen Fischer mit ihren Perlenketten beobachtete, hatte er eine ganz andere Idee: Er zeichnete ein Perlenband auf Papier und gab jeder der einzelnen Perlen eine andere Bedeutung. Gottesperle, Perle der Stille, Ich-Perle, Taufperle .... So entstand ein „Katechismus zum Anfassen“. Was die Bibel erzählt und wonach sich viele sehnen, wollen die 18 Perlen verdeutlichen. Ein „Trainingsgerät für die Seele“ sind sie, eine Anleitung zum Beten.
Die Perlen des Glaubens können dazu anregen, den christlichen Glauben wieder neu zu entdecken und mit dem eigenen Leben zu verbinden.
Perlen stehen für etwas Besonderes, Kostbares, Einzigartiges, Wertvolles. Echte Perlen entstehen in einer Muschel aus dem Schmerz heraus: Ein eingedrungenes Sandkorn wird über Jahre mit Perlmutt umschlossen. Nur dadurch kann die Muschel mit dem Fremdkörper in ihrem Inneren überleben. Die Parallele zu mancher Lebenserfahrung liegt auf der Hand: Es kommt vor, dass aus einer Verletzung – auch wenn die Wunde bleibt – über die Jahre etwas Kraftvolles, Schönes, vielleicht sogar Glänzendes entstehen kann.
In dem Perlenarmband gibt es eine kleine schwarze Perle. Zum Leben gehören dunkle Seiten. Die heile Welt gibt es nicht. Leben ist Werden und Vergehen, ist Aufhören und Anfangen, ist Veränderung, zu der auch Abbrüche und Schmerz gehören. Deshalb gibt es unter den Perlen des Glaubens auch die Perle der Nacht: Jesus betete in der Nacht im Garten Gethsemane zu Gott. In seiner Angst bat er ihn darum, den Kelch des Leidens vorübergehen zu lassen.
Nach der schwarzen Perle der Nacht ist eine kleine Perle der Stille eingefügt – und dann: die große weiße Perle. Die Perle der Auferstehung. Sie steht für den Weg vom Tod zum Leben, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Dunkelheit zum Licht. Der Tod hat nicht das letzte Wort. „Er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ – am Ostermorgen wird diese Botschaft in allen Kirchen der Welt feierlich verkündet.
Der auferstandene Christus gibt uns das Versprechen: Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. (Mt 28.20, Monatsspruch für den April) Es gilt für die dunklen Tage im Leben und für die hellen. Seine Liebe hat kein Ende – so wie das Perlenarmband nicht Anfang und Ende hat.
Übrigens, wenn Sie neugierig geworden sind: In den Gottesdiensten am 6. April in Holzhausen und am 7. April in Bad Meinberg und in Horn können Sie die „Perlen des Glaubens“ kennenlernen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Passions-und Osterzeit und grüße Sie auch im Namen der KollegInnen-
Ihre Pastorin Petra Stork
(Monatsspruch April 2019)