Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir
Hebräer 13,14
„Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort ...", so besingt es Hannes Wader. Das Leben ist voller Veränderung. Jede Generation schafft Neues und muss mit neuen Aufgaben fertig werden. Alles ändert sich, immer, ständig. Wir haben hier keine bleibende Stadt. Uns zerbrechen Lebenspläne und Lebensentwürfe. Wir müssen uns der Veränderung im Älter-Werden und mit schwindenden Körperkräften stellen.Wir müssen mit dieser Perspektive der Endlichkeit und der Vergänglichkeit leben. Immer wieder neu müssen wir Abschied nehmen und uns im Loslassen üben. Wir müssen uns von Menschen und Orten trennen, an denen unser Herz hängt. Nichts Irdisches ist vor Zerstörung sicher. Nichts von dem, was Menschen planen und reden, pflanzen, bauen und gestalten, erkämpfen und erstreiten, bleibt für die Ewigkeit.
„... So vergeht Jahr um Jahr und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war."
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir!
Wir bleiben nicht – aber wir haben Zukunft! Wir sind unterwegs mit einem Ziel! Die Geschichte Gottes mit den Menschen, wie sie die Bibel erzählt, ist immer von Bewegung und Wanderschaft gezeichnet.Beim Turmbau zu Babel werden die Menschen zerstreut, damit sie nicht – größenwahnsinnig geworden – die ganze Erde gefährden. Abraham wird herausgerufen aus der Sicherheit der Stadt und traut wandernd Gottes Verheißung. Josef wird verkauft nach Ägypten – und wieder geht Gott mit und macht ihn zum großen Volk. Und dann wird das Volk vom Pharao versklavt. Und wieder ist Gott da – und geht mit Mose mit und führt das Volk in das Gelobte Land. Und immer und immer wieder, bis Gott selber Mensch wird und in Jesus Christus schließlich sagt: „Siehe, ich bin bei Euch bis an der Welt Ende." Und auch an dieser Stelle schickt Christus seine Menschen hinaus in die Welt, um von ihm weiter zu erzählen, zu lehren und zu taufen, zu helfen und zu lieben: Darum gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker, geht, macht euch auf den Weg zu den Menschen. Bleibt nicht stehen im eigenen Kämmerlein, in der eigenen Frömmigkeit, im eigenen Wohlbefinden, auch nicht im eigenen Kummer. Geht! Gottes Menschen sind immer unterwegs, aber immer begleitet. Wir sind unterwegs – und wir haben ein Ziel: Die zukünftige Stadt suchen wir: In Gottes zukünftiger Stadt wird Gott alle unsere Tränen abwischen, wird es keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen. Und Gott selbst wird mitten unter uns, seinen Menschen wohnen (vgl. Offenbarung 21,3f). Und wenn ich ein Ziel vor Augen habe, dann laufe ich anders: Dann habe ich mehr Kraft, dann weiß ich, wohin ich will, dann kann ich mich an diesem Ziel orientieren. Und so scheint diese Stadt, diese Liebe, dieser Frieden schon jetzt mitten auf meinen Weg: mitten in meine Stadt – von mir aus mitten in Bad Meinberg, in die Familie, in das Leben. Da will ich hin, in diese Richtung – auch im nächsten Jahr (wenn auch mit Umwegen und Umkehr, wegen mancher Sackgassen ...).
Das Ziel bleibt: Die zukünftige Stadt ist längst für uns bereitet. Lassen Sie uns gemeinsam unterwegs bleiben: im Glauben, suchend, betend, begleitet von Jesus Christus und engagiert für die Menschen, die mit uns unterwegs sind.
Zeit Tage kommen, Tage gehen,
runden sich zu Jahren.
Und was wir als Zeit gesehen,
traurig oder glücklich waren,
ist doch Odem nur und Hauch.
Jahre kommen, Jahre gehen,
runden sich zur Lebenszeit.
Was als Leben wir empfunden,
frohe oder schwere Stunden,
bringt uns näher hin zu Gott.
Menschen kommen, Menschen gehen,
Wanderer durch Zeit und Welt.
Jeder bringt mit seinen Gaben, was wir hier an Reichtum haben.
Doch am Ende steht der Herr,
keiner mehr.
(Autor unbekannt)
Ihre Heike Stijohann