Liebe Leserin und lieber Leser,
seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt
– so sagt es der Monatsspruch im Mai 2024.
(1. Petrus 3,15)
Ich denke dabei zuerst an die Konfirmandinnen und Konfirmanden. In unseren Kirchengemeinden Horn, Bad Meinberg und Leopoldstal empfangen in diesem Jahr 20 Jugendliche den Segen für ihren Lebensweg. In diesem Gemeindebrief können Sie ihre Statements lesen, worauf sie hoffen und was sie glauben.
Und wir, die wir schon längst konfirmiert sind? Wie antworten wir Kindern und Enkeln, Freunden und Kolleginnen, die uns fragen: Was bedeutet eigentlich für dich Glaube? Was lässt dich hoffen – gerade in diesen turbulenten Zeiten?
Rede und Antwort stehen – das braucht nicht immer viele Worte, das zeigt sich in der Haltung, im Tun, im alltäglichen Leben mit all seinen Herausforderungen.
Rede und Antwort stehen – das braucht in jedem Falle Mut. Mut, zu dem zu stehen, was gut ist. Mut, aufzustehen, wenn jemand Hilfe nötig hat. Mut zur eigenen Meinung zu stehen.
Auf der gemeinsamen Konfifreizeit stand im Mittelpunkt eine Geschichte aus der Bibel von Angst, Vertrauen und Mut. Die Jünger sitzen miteinander im Boot. Jesus hat sie vorausgeschickt. Ein Sturm kommt auf. Jesus kommt den Jüngern auf dem See entgegen. Petrus, wie so oft mit dem was er tut und redet vorneweg, wagt den Schritt aus dem Boot heraus und geht Jesus auf dem See entgegen. Wie ein Wunder: das Wasser trägt. Einen Moment lang. Doch dann schwindet sein Vertrauen, die Angst überfällt ihn. Er sieht nicht mehr auf Jesus, er sieht auf die Wellen. Und er beginnt zu sinken.
Drei Konfirmandinnen haben die Angst auf die Leinwand gebracht mit intensiven Farben. – Foto links - Die Angst erdrückt die Hoffnung, die in hellen Farben im Inneren lebt – so habe ich dieses Bild von Julia gesehen. So wie die Angst das Vertrauen und den Mut des Petrus erdrückt und er zu sinken beginnt. Aber Jesus streckt ihm seine Hand entgegen: Fürchte dich nicht. Hab Vertrauen. Ich halte dich. Ich bin bei dir. – Foto oben.
Du hast Grund zur Hoffnung. Ich bin dieser Grund, auf dem du stehen kannst und nicht versinkst.
Solches Vertrauen wünsche ich den Konfirmandinnen und Konfirmanden und uns allen. Manche Stürme werden sie in ihrem Leben zu bestehen haben. So wie wir alle. Vielleicht überlegen Sie mal, wie Sie die Satzanfänge ergänzen würden: Ich hoffe, dass… Mir macht Mut, dass… Ich glaube, dass…
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht.
Auf der Konfifreizeit haben wir das ganz oft gesungen. Möge diese Hoffnung in uns sein!
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Petra Stork
März 2024