„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“
1. Petrusbrief Kapitel 3, Vers 15
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen…“ Das klingt beim ersten Lesen nach Überforderung und Rechtfertigung. Immer bereit sein, immer wach, immer auf dem Sprung – immer im Dienst? Vielleicht erwischt dieser Vers ja auch nur bei mir einen wunden Punkt. Sind Christen „immer im Dienst“? Ich glaube, das Problem ist nicht die vermeintliche Überforderung, sondern, dass wir zu oft „hoffnungslos“ überfordert sind. Es geht nämlich gar nicht darum, immer sofort für alles die richtige Antwort zu haben, immer sofort parat zu stehen und möglicherweise alles besser zu wissen. Sondern es geht darum: Merkt man es uns überhaupt noch an, dass wir „hoffnungsvolle“ Menschen sind?
Erfüllt mit einer Hoffnung, die uns trägt.
Unser Alltag ist der Alltag von allen Menschen. Unsere Sorgen sind die Sorgen von allen Menschen – aber unsere Hoffnung darf eine besondere sein. In all dem, was mir begegnet, darf ich wissen, dass ich nie alleine bin, und dass ich mit Jesus Christus immer dem Leben entgegengehe.
Und das lässt mich „hoffnungsvoll“ nach vorne blicken, weg von meinen eigenen Begrenzungen auf den, der alles (alle Schuld und den Tod) überwunden hat. Und so werden wir zu Menschen, die „gefragt“ sind! Gefragt nach unserer Hoffnung, die uns trägt.
Es geht also gar nicht darum, immer auf dem Sprung zu sein.
Sondern es geht darum, auch antworten zu können, wenn man uns fragt! Können wir das noch? Haben wir noch Worte für unseren Glauben – oder ist er geschrumpft auf ein „irgendjemand irgendwo da oben“. An „irgendetwas muss der Mensch doch glauben“.
Das ist keine Hoffnung – das ist Resignation auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Aber oft genug ist das die Realität. Darum brauchen wir einander. Als Hoffende und Zweifelnde. Als die, die Fragen stellen dürfen, und die, die antworten können.
Zeuge sein ist wichtig. Um der Welt weiterzuerzählen: Gott ist gegenwärtig, und er wirkt!! Jesus Christus ist nicht bloß eine Person aus der Geschichte!
Er ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. Er vergibt mir meine Schuld. Er macht mein Leben frei. Frei von Schuld, frei von Angst, frei um zu lieben, frei vom Tod. Er ist gegenwärtig, Tag für Tag. Er kann das Leben bereichern Tag für Tag.
Aber das muss weitererzählt werden.
Wenn ich es kann, erzähle ich’s weiter, und wenn ich selber Zweifel habe, dann brauche ich andere, die mir diese Hoffnung weitergeben.
Wir brauchen Zeugen, Zeugen, die sich trauen, die Wahrheit zu sagen. Die sich trauen, weiterzuerzählen, was sie mit dem Glauben erlebt und gesehen haben. Von daher sind wir füreinander immer „im Dienst“, wir dienen einander mit der Hoffnung, die uns füllt – und – wir dürfen uns auch bedienen lassen.
Damit sind wir nicht „hoffnungslos“ überforderte, sondern „hoffnungsvoll“ gefragte Leute!