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1. Korinther 16,14 (Jahreslosung 2024)

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“

(1. Korinther 16,14), so sagt uns die Jahreslosung des neu beginnenden Jahres 2024. Worte von Paulus, die er ganz am Ende seines Briefs an die christliche Gemeinde von Korinth schreibt, dort, wo er nochmals seine wichtigsten Anliegen und Aufträge zusammenfasst. Wenn das so einfach wäre, möchten wir Paulus vielleicht manchmal seufzend erwidern. Da gibt es so enorm viel, was dagegenspricht, meinen Mitmenschen auf die geforderte Art und Weise zu begegnen. Brautpaare wünschen sich diesen Spruch nicht selten als ihren Trauspruch, der sie durch ihr Leben als Paar begleitet. In dieser Situation ist das ganz einfach, denken wir jetzt womöglich. Werdet erst einmal älter und geht durch euren stressigen Alltag, dann werdet ihr erleben, dass das nicht immer geht. Nicht immer vielleicht tatsächlich, aber immer wieder besuche ich Paare, die ein Jubiläum ihrer Hochzeit feiern, die Goldene, Diamantene oder gar Eiserne Hochzeit. Und immer wieder ist es so, dass sich die Liebe durch diese langen Jahre hindurchgetragen hat. Nicht wie am ersten Tag in der romantischen Verliebtheit bestimmt, aber in gegenseitigem Respekt, reifer geworden sicherlich, aber auch durch manche Herausforderung gegangen, ein Zusammenhalt, der weiß, worauf er sich gründet, und was er alles aushalten kann. Davon könnten wir lernen, so meine ich. Liebe erfordert das Einüben und das Durchhaltevermögen, sie braucht Erfahrung, auch die Erfahrung des Getragen- und Gehalten-Seins durch sie – in allen Schwierigkeiten. Liebe einüben, dazu lädt der Monat Dezember vielleicht ganz besonders ein, in dem wir durch die Adventszeit als Vorbereitung auf Weihnachten, das Fest der Liebe gehen. Da gilt es aufmerksam zu werden auf die, die mit uns durchs Leben gehen, schöne Momente gemeinsam zu erleben – und vielleicht in der Liebe als Kraft der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts gestärkt zu werden. Auch in den vielfältigen Angeboten unserer Gemeinden werden Sie das erleben können. Auf den Wunschbaum, mit dem Sie Kindern eine Freude schenken können, möchte ich Sie dabei besonders hinweisen – wieder steht er im Rathaus in Horn und dieses Jahr auch im Kurgastzentrum von Bad Meinberg. Und natürlich auf die Abende des „Lebendigen Adventskalenders“, bei denen sie ganz unterschiedlichen Menschen und immer adventlicher Atmosphäre begegnen können. Lassen Sie sich überraschen und beschenken – auch von den musikalischen Angeboten, den besonderen Gottesdiensten, von Kindermusical und Krippenspiel. „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“ (Lukas 2,30–31), so können wir es dann vielleicht mit den Worten des alt gewordenen Simeons, dem Monatsspruch des Monats Dezember 2023 sagen. Wir haben in dieser Advents- und Weihnachtszeit gesehen, wie gut es Gott mit uns Menschen meint, wie er uns alle ohne Unterschied liebt. Und mit dieser Liebe selbst gestärkt, können wir dann weitergehen – in ein neues Jahr 2024. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14), das wäre gleichsam ein guter Vorsatz für alle 366 Tage, die vor uns liegen. Wahrscheinlich gelingt uns das nicht, sind wir ehrlich. Vieles spricht dagegen, was Paulus empfiehlt, ist manchmal sogar ganz unvernünftig. Und doch so unendlich nötig, dass unser Zusammenleben gelingt, dass es respektvoll und friedlich bleibt. Dass dies gelingt, durch die Liebe, die uns an Weihnachten mit dem Kind in der Krippe geschenkt wird, und dass wir diese in unserem Leben weitertragen können, auch zu denen, die uns jetzt noch ganz fremd erscheinen, das wünsche ich mir. Und Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr 2024.

Ihr Pfarrer Matthias Zizelmann