Hauptmenü

Abschiedsgottesdienst am 22. Jun 2014 von Heike Stijohann

Vorspiel
Gospelchor „Come let us sing“

Votum, Gruß + Losung:

Lied 648 Wir haben Gottes Spuren festgestellt

759 (Psalm 139)

MGV: Der Löwe schläft heut Nacht

Eingangsgebet

Gospelchor „Freedom is coming“

Lesung Psalm 121
mit 175 „Ausgang und Eingang und Übertragung nach Spangenberg

MGV Die Rose

Credo

Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“

Predigt zu Gen 12,1-4

Gospelchor „Close to me“

Lied „Geh unter der Gnade“ (Heike mit Gitarre)

Fürbittengebet

MGV Oh, Happy Day

 

MGV Time To Say Goodbye

Vater Unser

Lied 258 Zieht in Frieden Eure Pfade

Segen

Statt Nachspiel Gospelchor „God will bless you“

Eingangsgebet von Hanns-Dieter Hüsch Psalm 130

 

Wir alle sind in Gottes Hand

 

 

 

Wir alle sind in Gottes Hand,
ein jeder Mensch in jedem Land.
Wir kommen und wir gehen,
wir singen und wir grüßen,
wir weinen und wir lachen,
wir beten und wir büßen,
Gott will uns fröhlich machen.

Wir alle haben unsre Zeit,
Gott hält die Sanduhr stets bereit.
Wir blühen und verwelken
vom Kopf bis zu den Füßen,
wir packen unsre Sachen,
wir beten und wir büßen.
Gott will uns leichter machen.

Wir alle haben unser Los
und sind getrost auf Gottes Floß
die Welt entlang gefahren,
auf Meeren und auf Flüssen,
die Starken mit den Schwachen,
zu beten und zu büßen.
Gott will uns schöner machen.

Wir alle bleiben Gottes Kind,
auch wenn wir schon erwachsen sind.
Wir werden immer kleiner,
bis wir am Ende wissen,
vom Mund bis zu den Zehen,
wenn wir gen Himmel müssen,
Gott will uns heiter sehen.

Hanns Dieter Hüsch

 

Fürbittengebet

… für Menschen, die herausgerufen werden, wie Abraham: -nicht immer freiwillig,
wenn wir uns schwer von liebgewordenem trennen können
aber trennen müssen

 Wenn wir uns verabschieden müssen:
von unserer Gesundheit,
von Menschen, die wir lieb haben
von vertrauten Orten

 die mitgegangen sind und mitgetragen haben
die sich vielleicht gar nicht so sicher waren,
was Gott da vor hatte – oder war es doch nur Abrahams Idee…

für unzählige Menschen auf dieser Welt,
die auf der Flucht sind,
unfreiwillig unterwegs
vor Krieg oder Hunger, oder vertrieben.
Was uns noch bewegt, in der Stille…

Gebet zum Aufbruch

 Gott, du hast Abraham aus seinem Land herausgeführt
und ihn auf allen seinen Wegen behütet.
Gewähre auch uns diesen Schutz.
Behüte unseren Schritt.
Sei uns ein kühler Schatten in der Hitze des Tages,
schützender Mantel gegen die Kälte.
Trag uns in Ermüdung,
und sei uns ein fester Stab gegen den Sturz.
Lass uns sicher unser Ziel erreichen.
Lass uns ankommen bei dir.
Amen.

Predigtgedanken

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen

2 Und ich will dich zum großen Volk machen und [a] will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst [b] ein Segen sein.

Liebe Gemeinde,
Geh aus – Ausgang und Eingang
Bevor ich irgendetwas Neues anfangen kann, muss ich „raus“, altes hinter mir lassen, mich senden, schicken oder rufen lassen:

Geburt…
-in Schule – nur wenn aus Kindergarten raus
-in Beziehung/Ehe – raus aus Elternhaus
-wenn ich irgendwo hin will – erst raus aus dem Haus/Wohnung…
-und selbst am Ende: ewiges Leben – erst raus aus dem jetzigen

Ausgang und Eingang (Lied, Psalm 121)

Raus aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vater Hause:
das sind alles die bekannten Größen:
Vaterland: Menschen, die meine Sprache sprechen
Verwandtschaft: Menschen, die mich kennen
Vaters Hause: Sicherheit, Stadt, „Märkte“, Mauern
Da kannte Abram sich aus – aber da hatte er sich auch eingerichtet.
Manchmal am liebsten, dass alles bleibt, wie es war –
tut es aber nicht….

Mauern uns oft ein, jedes „rausgehen“ ist ein Wagnis
auf andere Menschen zu
in einen anderen Lebensabschnitt

Warum ist das so?
man weiß, was man hinter sich lässt
und man weiß nicht, was kommt – Wagnis…

Bei Abraham: Gott sagt nicht…
Aber was brauchen wir, wenn wir uns auf den Weg machen?
wenn alles neu ist?
Kinder fragen: wenn man neu auf eine Schule kommt/neu zur Schule kommt?
Dass jemand mitgeht, bei mir bleibt, mir den Weg zeigt, mich beschützt, mich tröstet, mir zuhört…
Das alles verspricht Gott:

ich will dich segnen:
Segen: … da sein, werden und wachsen lassen
und – Du sollst ein Segen sein
auch ich kann dann „da“ sein für andere, werden und wachsen lassen…

Wir bleiben lebenslang gerufen.
Wanderndes Gottesvolk auf Erden, durch die Generationen zu den Menschen.
Begabt, gerufen, gesandt.
gesegnet.

Amen

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse