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Psalm 127, 3

 

Siehe,
Kinder sind eine Gabe des HERRN,
und Leibesfrucht ist ein Geschenk.

Psalm 172,3
Monatsspruch August 2008


Ferien - Urlaub: die Zeit im Jahr, Zeit zu haben und sich Zeit zu nehmen, gerade auch für die Familie und die Kinder. Ansonsten werden Kinder landauf landab mehr und mehr zum Problemthema. Es gibt zu wenige Kinder in unserem Land. Viele Paare wünschen sich dringend Kinder und können keine bekommen. Auf der anderen Seite verwahrlosen Kinder, werden misshandelt, Jugendämter, Erzieherinnen und Lehrer machen auf Missstände im häuslichen Umfeld aufmerksam. Die Institution „Familie“ steckt in der Krise. So tönt es quer durch Politjournale und Talkshows.
All das ist sicher richtig und wichtig. Aber ich wünschte mir statt der endlosen Debatten über Elternrechte und Elternpflichten mal einen Hinweis auf Elternfreuden. Natürlich: Kinder bedeuten Anstrengung, Einschränkungen. Der Lebensstil und - Rhythmus in Familien ist ein anderer als bei Singles. Und manchmal kommt man ganz schön ins Rotieren, wenn ein Säugling schreit, das dreijährige Geschwisterkind sich an verbotenen Schubladen zu schaffen macht, das Telefon klingelt und die Milch auf dem Herd am Überkochen ist ... .
Aber all das tritt in den Hintergrund gegenüber der Freude, die Kinder machen und dem Reichtum, den sie ins Leben bringen. Kinder aufwachsen sehen! Ihre erst kleinen, dann immer größeren und zielstrebigen Schritte ins Leben begleiten. Sich anstecken lassen von ihrer Freude. Und aus ihrem Glück eigenes Glück und Lebenssinn schöpfen. Ja, und auch Stolz darf sein. Stolz auf den Sprössling, der in der Fußballmannschaft so selbstbewusst im Tor steht, oder Stolz auf das Töchterchen, das seine ersten Flötentöne zum Besten gibt. Kinder kann man nicht verordnen und auch nicht herbeireden. Aber Kinder schenken Freude und bereichern das Leben. Das könnten wir uns als Eltern ruhig immer wieder selbst klar machen. Vielleicht gerade in den Momenten, wo der Stress alles andere zu überlagern droht. Was bedeutet schon eine geschniegelte gepflegte Wohnung, ein geregeltes Freizeitleben oder auch mehr materieller Reichtum gegenüber dem kunterbunten, mit Erfahrungen vollgestopften Alltag, den einem Kinder bescheren. Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. Wie gut, wenn man als Eltern jenseits von Zeugung und Empfängnis etwas von dem weiß, dem man alles zu verdanken hat! Wie gut, wenn man bei der Geburt eines Kindes - aber nicht nur dort - vertrauensvoll auf den Geber aller guten Gaben blicken kann! Das macht dankbar und lässt Geborgenheit erfahren. Gottes Gaben, und das gilt erst recht von den besten Gaben Gottes, die Kinder, sind uns anvertraut. Wir dürfen sie als sein wunderbares Geschenk erleben, aber sie sind nicht unser Besitz. Sie sind uns nur geliehen. Wir sind Gott gegenüber für die Pflege dieser Gaben verantwortlich. Darum sind wir auch als Gemeinde aufgerufen, die Eltern in der Erziehung ihrer Kinder zu begleiten, die Kinder zu fördern und ihnen von Gott und seiner Liebe zu erzählen: z. B. in der Krabbelgruppe, im Kindergarten, im Kindergottesdienst, in den Schulgottesdiensten und bei den Kinderbibeltagen. Das Foto auf dem Titelblatt zeigt das Abschlussfest des Kindergottesdienstes vor den Sommerferien. An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an die Vielen, die sich um die Kinder unserer Gemeinde bemühen. Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.
 Heike Stijohann