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Psalm 113, 3


  

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!
(Psalm 113,3)

Jetzt im Sommer zieht es mich raus. Ich schwinge mich aufs Fahrrad, genieße Spaziergänge durch die Felder und die Blumenpracht in den Gärten. Trübe Gedanken sind wie weggescheucht, selbst wenn es regnet. Wir machen uns gegenseitig darauf aufmerksam, was die Schöpfung auf dem Höhepunkt des Jahres für uns bereithält. So wie die vielen Beter vor uns, können wir Gott danken, loben und preisen: Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!
Danken für das Schöne im Leben – häufig denken wir daran gar nicht. Das Schöne machen wir uns oft dann erst bewusst, wenn wir es nicht mehr haben. In schwierigen Zeiten, in Trauer und Leid, bei persönlichen Niederlagen sehnen wir uns nach besseren Zeiten.
Menschen klagen dann Gott ihr Leid und fragen, warum er es ihnen so schlecht ergehen lässt. Gott wird dabei Ansprechpartner, ein direktes Gegenüber im Gebet. Gott als den Schöpfer und Bewahrer wahrnehmen, das heißt: ihm sein Leid klagen zu können.
Das heißt aber auch, ihm für all das Schöne im Leben, für seine Werke zu danken und ihn zu loben: vom Aufgang der Sonne, bis zu ihrem Niedergang. Denn Dankbarkeit tut gut, Dankbarkeit lenkt den Blick auf das, was mir geschenkt ist. Klage sieht immer nur den Mangel, das, was nicht mehr ist oder nicht mehr geht. Dank richtet die Aufmerksamkeit auf das, was geht, was gut ist, was mir gelingt, was mir Freude bereitet.
Vom Aufgang bis zum Niedergang, vom Morgen bis zum Abend, von der Geburt bis zum Tod – in Freude und Leid – sei gelobet der Name des Herrn.
Denn er ist bei uns, immer und überall. Der Name des Herrn, wie er in der Sonne auf dem Bild in hebräisch aufgemalt ist: JHWH, ich bin, der ich bin, ich bin da.
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN! Den Schöpfer für das Leben in seiner gesamten Bandbreite loben, das heißt auch, erkennen, dass alles, was uns begegnet, von ihm kommt. Nichts geschieht ohne seinen Willen.
Gott durchdringt unser Leben – dies ist ein Grund sich zu freuen. Wir sind nicht grundlos vergnügt! Ich wünsche Ihnen einen gesegneten, mit Freude erfüllten Sommer.

Heike Stijohann